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  Naturparadies Kaiserstuhl
     
 

Die Natur am Kaiserstuhl mit ihren Tier- und Pflanzenarten darf man ohne überheblich zu sein als einzigartig bezeichnen. Für viele Gäste ist die Natur der ausschlaggebende Grund für einen Besuch am Kaiserstuhl. Wir können Ihnen an dieser Stelle nur einen kurzen Umriss hierzu geben. Entdecken Sie den Artenreichtum des Kaiserstuhls selbst.

Viele der hier heimischen Tier- und Pflanzenarten sind deutschlandweit nur am Kaiserstuhl vorzufinden. Ein Grund hierfür ist sicherlich die besondere klimatische Bedingung am Kaiserstuhl. Während der nacheiszeitlichen Wärmeperioden zogen Tier- und Pflanzenarten aus dem Mittelmeerraum in unsere Gefilde. Der Kaiserstuhl nimmt noch heute einen besonderen klimatischen Stellenwert ein, weshalb die Wärme liebenden Tier- und Pflanzenarten sich trotz der einsetzenden Kälteperioden behaupten konnten und hier heimisch geblieben sind.

Als Besonderheit des Kaiserstuhls sind sicherlich die über 30 verschiedenen Orchideenarten zu nennen. Die Blütezeit vom Brand-Knabenkraut, Spinnen-Ragwurtz, Affen-Knabenkraut beginnt zwischen Ende März und Anfang April, Bocks-Riemenzunge, Purpur-Knabenkraut, Helm-Knabenkraut erfreuen uns ab Ende April, Rotes Waldvögelein, Stendelwurz, Pyramidenwurz zeigen sich dann ab Mitte Juni von ihrer schönsten Seite. Die Orchideen sind auf Pilze im Boden angewiesen, manche leben dauerhaft mit Pilzen und ernähren sich von ihnen. Die Ragwurz-Arten haben Sexualtäuschblüten und locken paarungsbereite Insektenmännchen durch Duft, aussehen und Oberflächenbehaarung an, um ihnen die Pollen aufzukleben.

 

Die Volltrocken- und Halbtrockenrasen stellen extreme Lebensbedingungen an die hier lebenden Tier- und Pflanzenarten. Nur Überlebenskünstler können sich an die im Sommer herrschende Hitze (bis 70°C am Boden) und Trockenheit anpassen. Um die Halbtrockenrasen zu erhalten, werden große Fläche jährlich gemäht, damit die Pflanzen nicht schattenbringenden hochwüchsiger Hecken und Bäume verdrängt werden. Einige Altgrasstreifen bleiben für die überwinternde Tierwelt ungemäht stehen.

 

Auch die Rebböschung, die mit der Terrassierung der Hänge entstanden, beherbergen eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, die sich je nach Exposition, Neigung, Nährstoffangebot und Bewirtschaftung unterscheidet.

1/5 des Kaiserstuhls ist von Wald bedeckt, vor allem Buchenwälder. Eine Besonderheit ist der Flaumeichenwald. Die Flaumeiche ist ein Beispiel der Überlebenskünste der Natur. Sie kann sich optimal an die vorherrschende Trockenheit und Hitzeperiode anpassen. Die Behaarung an den Blattunterseiten verhindert eine zu hohe Wasserverdunstung. 

Der Ornithologe kommt ganz auf seine Kosten. Wiedehopf, Schwarzkehlchen und der Steinkauz sind typische Bewohner der Kaiserstuhlregion. Der Star und dern Vögel ist zweifelslos der bunt gefiederte Bienenfresser, der sich nach einer Abstinenz erst in den letzten Jahren wieder zurückgemeldet hat. Sein auffällig schillernd leuchtendes Gefieder begeistert jeden Vogelfreund. Nach der Überwinderung in Afrika kommt er Mitte Mai in den Kaiserstuhl zurück und nistet in steilen Lösswänden, in bis zu knapp 2 Meter tiefen Brutröhren.

Unbedingt gesehen haben muss man die leuchtend grün schimmernde Smaragdeidechse wenn sie ein Sonnenbad an den Rebhängen nimmt.

Beeindruckend ist die Artenvielfalt der Schmetterling. Über 78 Tagfalterarten und 3 500 Nachtfalter wurden am Kaiserstuhl gezählt. Einige Arten fliegen jedes Jahr vom Mittelmeerraum aus über die hohen Berge der Alpen um den Sommer am Kaiserstuhl zu verbringen.

Eine weitere Besonderheit in der Tierwelt ist die anmutig wirkende Gottesanbeterin. Ihren Namen verdankt sie den betend erscheinenden Vorderbeine. Dabei dienen diese als Fangwerkzeug für Insekten und Spinnen. 36 weitere Heuschreckenarten wurden am Kaiserstuhl registriert.

 

 

 


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